„Ein echt geiles Erlebnis“

Der sympathische Kärntner Marco Schwarz feierte im Februar 2018 Premiere bei den Olympischen Winterspielen in PyeongChang. In der Kombination musste sich der 22-Jährige nach einem sehr starken Slalom mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben, im Spezialslalom verpasst er mit Rang 11 die Top 10 knapp. Doch der große Auftritt des Radentheiners sollte noch kommen: Im letzten alpinen Bewerb der Spiele, dem erstmals ausgetragenen Teambewerb, ging er mit Stephanie Brunner, Katharina Liensberger, Katharina Gallhuber, Michael Matt und Manuel Feller für Österreich an den Start und sicherte als letzter Läufer des Teams die Silbermedaille. Wie er seinen Tag erlebt hat, erzählt er uns im Interview.

Ski4UNIQA: Marco, was hattest du am „Silbertag“ für ein Gefühl beim Aufstehen?

Marco Schwarz: „Ich hatte beim Aufstehen ein Gefühl wie an jedem anderen Tag auch. Um 6:30 Uhr war Tagwache und nach dem Frühstück ging es dann. schon zu den Skiräumen. Ich habe noch ein bisschen mit dem Servicemann gequatscht und mich fürs Einfahren bereitgemacht.“

Was hast du direkt vor dem Start des Teambewerbes noch gemacht?

Schwarz: „Wir haben noch ein bisschen getüftelt, weil die Kipptechnik sehr speziell ist. Dann ging es weiter zur Besichtigung und wir durften einen Probelauf fahren. Das war sehr interessant, weil es relativ gerade gesteckt war, was normal bei den Teamevents nicht der Fall ist.“

Wie ist es dir mit der Kipptechnik ergangen?

Schwarz: „Das muss man schon trainieren. Das Cross-Blocking wurde von den Schweden erfunden, Andre Myhrer und Mattias Hargin haben mit dem begonnen. Und das muss man einfach trainieren. Wenn man beim Rennen erst nachdenken muss, wie man blocken sollte, funktioniert das nicht. Da haben wir uns gut vorbereitet.“

Ihr seid in der zweiten Runde auch gleich gegen Schweden gefahren. Wie seid ihr das angegangen?

Schwarz: „Wir haben gewusst, dass es sehr schwer wird gegen sie, da sie als Favoriten auf den Sieg gehandelt wurden. Die Damen und Michael Matt haben das sehr gut gemacht. Als wir die Schweden ausgeschaltet haben, wussten wir, dass wir um die Medaillen mitfighten können.“

Und dann kamen die Norweger.

Schwarz: „Genau, ich bin als letzter Läufer gegen Sebastian Voss-Solevaag gefahren, habe gewonnen und somit war die Medaille schon fix. Im Ziel habe ich Michi (Anm. Matt) gefragt, wie oft wir denn noch fahren müssen. Er sagte, dass wir bereits im Finale sind. Wir waren sehr überrascht, dass wir schon Silber hatten und um Gold fighten konnten.

Im Finale seid ihr auf Schweiz getroffen. Wie habt ihr euch auf die Endläufe vorbereitet?

Schwarz: „Wir wollten unbedingt Gold holen, aber leider ist es nicht ganz aufgegangen. Die Schweiz waren die Top-Favoriten, hatten die letzten Bewerbe gewonnen und sehr starke Athleten. Im letzten Lauf gegen Daniel Yule musste ich alles riskieren, um nochmal eine Chance zu bekommen. Leider ist mir dann ein Fehler passiert und es hat nicht ganz gereicht. Aber wir haben Silber gewonnen und nichts verloren.“

Wie ist der Tag nach dem Bewerb weitergegangen?

Schwarz: „Es war dann gleich die Flower Ceremony. Das war echt cool, dort mit dem Team auf dem Treppchen zu stehen. Nach zahlreichen Interviews und der Dopingkontrolle ging es schließlich weiter ins Österreicher Haus, wo wir ein wenig Zeit bis zur offiziellen Siegerehrung hatten. Die war dann beeindruckend! Es ist ein echt geiles Erlebnis so eine Medaille zu bekommen.

Und nach der Siegerehrung wurde ordentlich gefeiert?

Schwarz: „Wir sind im Österreich Haus sehr herzlich empfangen worden und es war der vorletzte Tag der Olympischen Spiele. Da konnten wir unsere Silberne natürlich schön feiern.“