Olympia 2006 – Benni Raichs Gustostückerl

Für Benni Raich ging bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin ein Kindheitstraum in Erfüllung, denn er konnte sich gleich doppelt zum Olympiasieger krönen. Dabei lief anfangs gar nichts wie geplant….

Am 14.Februar 2006, pünktlich zum Valentinstag, bestritt Benni sein erstes Rennen in Turin. Nach Olympia-Bronze in der Kombi 2002 war Benni einer der Top-Favoriten in der Alpinen Kombination. Nur verlief das erste Rennen leider nicht nach Wunsch für den damals 27-Jährigen aus dem Pitztal. Als 30. nach der Abfahrt eröffnete Benni den Kombi-Slalom. Doch die guten Bedingungen halfen dem Slalom-Profi nicht, denn er fädelte ein und schaffte es nicht ins Ranking.

Vier Tage später ging Benni Raich im Super-G an den Start. In der laufenden Weltcup-Saison erreichte Raich Platz 2 in Lake Louise, somit war die Enttäuschung dementsprechend groß, als bei den Olympischen Spielen nicht mehr als Platz 21 für den Pitztaler drin war. Doch die zwei Spezial-Disziplinen des Tirolers warteten noch.

Das Warten hatte sich gelohnt, denn am 20. Februar 2006 war der große Tag gekommen. Mit der Startnummer 3 platzierte sich Benni im ersten Durchgang noch auf Platz 5 hinter Hermann Maier. Der zweite Durchgang entwickelte sich dann zum Hundertstel-Krimi. Schlussendlich setzte sich Benni mit nur sieben Hundertstel Vorsprung gegen den Franzosen Chenal Joel durch und belohnte sich mit Olympia-Gold.

“Ich habe alles gegeben im zweiten Lauf, es ist ein Traum. Gold war ein Riesenziel von mir, jetzt bin ich sprachlos und überglücklich. Die Bedingungen waren sehr schwer. Das Scheitern in der Kombination und Platz 21 im Super-G haben mich nicht beeinträchtigt. Denn ich muss niemanden mehr beweisen, dass ich Skifahren kann.”, berichtete Benni nach dem Rennen.

Und es kam noch besser, denn ein Olympiasieg war nicht genug. Fünf Tage nach seinem Riesenslalom-Erfolg legte Benni noch eins drauf. Im Slalom holte er sich seine zweite Goldmedaille in Turin ab. Die Momente, in denen Raich nach seinem Sieg mit den Händen vor seinem Gesicht im Zielraum lag, kann der Tiroler nur schwer in Worte fassen: „Bei mir sind im Ziel sogar einige Male die Tränen geflossen. So etwas Emotionales habe ich noch nicht oft erlebt.“

Nach den Olympischen Spielen ging Benni Raichs Jahr beeindruckend weiter. Denn mit zwei Goldmedaillen und dem Sieg im Gesamtweltcup wurde der Tiroler zum österreichischen Sportler des Jahres gekürt. Das Jahr 2006 wird er wohl so schnell nicht vergessen.