Und da ist der Slalom-Sieg!

Marco Schwarz ist Slalom-Weltcupsieger! In seiner 6. Weltcup-Saison hat es der Kärntner Technik-Spezialist ganz oben aufs Stockerl geschafft. Mit einem Vorsprung von 14 Hundertstel feierte Marco am 10.01.21 in Adelboden seinen ersten Weltcup-Sieg in einem Slalom. Wir lassen den Tag nochmal Revue passieren.

Der 28. Weltcup-Slalom am „Chuenisbärgli“ stand am 10.01.21 vor der Tür. Nach zwei Riesentorläufen an den Vortagen, war Marco Schwarz schon voll mit der Piste vertraut. Der extrem steile Zielhang hat den 25-Jährigen schon ordentlich gefordert und mit guten zweiten Durchgängen ordnete er sich auf Platz 12 und 14 ein. Doch seine Spezialdisziplin, der Slalom, wartete noch.

Um 10:30 startete der erste Läufer mit Ramon Zenhaeusern. Die Piste war auch nach zwei Renntagen noch in einem super Zustand und mit Startnummer 5 hatte Marco gute Voraussetzungen für einen tollen Lauf. Dass ihm die Strecke liegt hat Blacky auch letztes Jahr schon unter Beweis gestellt, denn mit einem 3. Platz landete er zum ersten Mal nach seiner langen Verletzungspause wieder auf dem Podest. „Ich wurde richtig sentimental und bei der Siegerehrung hatte ich Gänsehaut. Das war richtig schön.“, so beschreibt Marco dieses emotionale Rennen im Jahr 2020. Doch heuer wollte er noch einen Schritt weiter gehen.

Marco Schwarz startete in sein 95. Weltcuprennen mit einer sehr soliden Fahrt und übernimmt mit Startnummer 5 im Ziel die vorzeitige Führung. Was diese Fahrt Wert war? Der 4. Rang nach dem ersten Durchlauf. Zwei Franzosen (Clement Noel, Victor Muffat-Jeandet) und ein Schweizer (Loic Meillard) ordneten sich noch vor dem Österreicher ein. 43 Hundertstel fehlten Blacky auf den Führenden Noel, doch die Plätze 2, 3 und 4 waren nur durch eine Hundertstel jeweils voneinander getrennt. Ein spannender zweiter Durchgang war also zu erwarten.

Wie ein Schweizer Uhrwerk ging der zweite Durchgang pünktlich um 13.15 Uhr los und mit Johannes Strolz fuhr der erste Läufer die Piste hinunter. Nacheinander folgten weitere 25 Athleten und Linus Strasser übernahm zwischenzeitlich die Führung. Jetzt war es soweit: Marco Schwarz machte sich bereit mit einem Vorsprung von -0.66 Hundertstel. Nach der ersten Zwischenzeit baute er diesen auf -0.75 aus. Vor dem Zielhang war dieser aber auf -0.30 geschrumpft. Nun entschied die letzte steile Passage. Die vierte Zwischenzeit leuchtete wieder Grün auf, jedoch nur noch mit einem Vorsprung von -0.02. Aber wer Marco kennt, weiß über seine Fähigkeiten auf den letzten Metern Bescheid. Gesagt, getan. Mit einem super Finish fuhr Marco Schwarz ins Ziel und übernahm die Führung mit -0.14 vor den letzten drei Läufern. Die geballten Fäuste im Ziel ließen erahnen, dass diese Zeit noch viel Wert sein konnte.

Loic Meillard ging an den Start und baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf -0.41 aus, doch im Steilhang konnte er diesen auf Marco nicht halten und klassierte sich auf Platz 5 im Ziel. Der Podestplatz für Blacky war schon einmal fixiert. Victor Muffat-Jeandet fädelte nach der ersten Zwischenzeit ein und stieg zurück. Damit war Marco schlimmstenfalls Zweiter. Mit Clement Noel stand nur noch ein Konkurrent zwischen ihm und seinem ersten Weltcup-Sieg. Doch mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung war Clement Noel klar im Vorteil und nach der zweiten Zwischenzeit hatte er diesen auf -0.64 ausgebaut. Im Steilhang verlor Noel jedoch beim ein oder anderen Tor die Balance und verlor wertvolle Zeit. Im Ziel auf Rang 8 war auch der Franzose geschlagen und Marco Schwarz gewann damit seinen ersten Weltcup-Slalom in Adelboden. Nach dem ersten Platz im Parallel-Slalom in Oslo und der Kombination in Wengen 2019 hatte er endlich den ersten klassischen Slalomsieg und damit die goldene Kuhglocke im Gepäck.

Mit Tränen in den Augen feierte Marco seinen Triumph bei der Siegerehrung und beendete nach 30 Rennen ohne österreichischen Sieg in einem Technikbewerb, auch noch diese Durststrecke für das ÖSV-Team. „Der Sieg im Slalom war immer schon ein großer Traum und dass dieser nun in Erfüllung geht, ist voll geil!“, sagt Marco bei seinem Siegerinterview. Und es kommt noch besser: Marco übernimmt somit auch die Führung im Slalom-Weltcup und erhielt das rote Trikot. Was gibt’s Schöneres?