Alle Neune – ein Rekord für
die Ewigkeit

Am 21. Dezember 1998 gelang dem Racing-Team des Österreichischen Skiverbands ein Rekord für die Ewigkeit. Angeführt von Hermann Maier platzierten sich sage und schreibe neun ÖSV-Rennläufer auf den Plätzen Eins bis Neun. Unter ihnen war auch UNIQA Skistar Stephan Eberharter.

Am Patscherkofel wurde kurz vor Weihnachten ein Ersatzrennen für den in Whistler Mountain abgesagten Super-G durchgeführt. Es wurde zu einem Rekordergebnis für den ÖSV. Renndirektor Hans Pum begründete das unter anderem damit, dass die anderen Läufer im Gedanken schon bei Weihnachten gewesen seien. Er erinnert sich noch gerne an den denkwürdigen Tag im Dezember 1998: „Es ist schön, bei einem so geschichtsträchtigen Ereignis dabei gewesen zu sein.“ Und der Oberösterreicher soll mit seiner Aussage: „So schnell wird so etwas nicht wieder passieren, da muss wirklich alles zusammenpassen, das ist einmalig“, nach wie vor Recht behalten.

Wie unser UNIQA Skistar Stephan Eberharter diesen Tag erlebte, erzählt er im Interview:

Stephan, es ist zwar schon ganz schön lang her, aber du erinnerst dich bestimmt noch an den 21. Dezember 1998 oder?

Ich erinnere mich gerne zurück. Dieses Rennen war was ganz Außergewöhnliches. Kurz vor Weihnachten – es war das Ersatzrennen für Whistler Mountain, wir hatten schlechtes Wetter und es gab Verschiebungen. Dann wurde doch noch gestartet und am Ende waren 9 Österreicher vorne. Das gab es bis dato noch nicht und wird es auch in Zukunft so schnell nicht wieder geben.

Warst du nicht ein bisschen sauer, weil du nicht gewonnen hast?

Nein, eigentlich nicht. Natürlich möchte man immer das Maximum herausholen und ganz oben oder zumindest am Stockerl stehen. Das habe ich an diesem Tag nicht geschafft. Ich war „nur“ auf Platz 4, 2 Hundertstel hinter dem Podestplatz. Man muss aber auch manchmal mit weniger zufrieden sein.

Das ÖSV-Team hat zwischen 1997 und 2000 sogar 21 Super-GS in Serie gewonnen. Wart ihr damals einfach unschlagbar? Was hat diese Stärke ausgemacht?

Die besten Rennläufer der Welt waren alles Österreicher. Es gab eine unglaublich Breite. Wir hatten 3-4 Siegläufer, aber auch der Rest war Weltklasse. Wir hatten zu dieser Zeit aber auch sehr gutes Material und einen außergewöhnlichen Coach mit Toni Giger. Als Mathematiker und Statistiker hat er die individuellen Stärken und Schwächen jedes Läufers sehr genau analysiert. Mir hat das sehr weitergeholfen, weil ich eher ein Gefühlsskifahrer war.

Zum 10-jährigen Jubiläum gab es ein Wiedersehn an der Stätte des Erfolges. Nächstes Jahr würde sich das ja wieder anbieten?

Das 10-jährige Jubiläum wurde super zelebriert. Ich glaube aber, dass nächstes Jahr nichts stattfinden wird. Vielleicht sollte man diese Geschichte jetzt auch so belassen, wie sie ist und war.

Die Endplatzierung:

  1. Hermann Maier (AUT)1:23,52
    2.Christian Mayer (AUT)+0,76
    3.Fritz Strobl (AUT) +0,77
    4.Stephan Eberharter (AUT) +0,79
    5.Rainer Salzgeber (AUT) +0,80
    6.Hans Knauss (AUT) +0,81
    7.Patrick Wirth (AUT) +0,87
    8.Andreas Schifferer (AUT) +0,91
    9.Werner Franz (AUT) +0,96

 

Das Rennen

10 Jahre danach